
„Pilger der Hoffnung“ beim Heiligen Willibrord
Nach dem 400. Jubiläum der „Trösterin der Betrübten“ im Mai, kamen die Pilger der Hoffnung jetzt zum Heiligen Willibrord.
„Pilger der Hoffnung“ ist das Motto des Heiligen Jahres 2025. Die Pilger der Hoffnung begannen bereits am 26. September 2024 ihren Pilgerweg mit dem Besuch von Papst Franziskus im Großherzogtum. Zunächst führte der Pilgerweg seit Dezember 2024 zur Notre-Dame, Trösterin der Betrübten, die im Mai dieses Jahres mit der Oktavwallfahrt ihren Höhepunkt fand. Am Pfingstdienstag fanden sich in Echternach etwa 15.000 Pilger ein, die zum Beten, Springen, Singen/Musizieren, und zum Feiern bei bestem Sommerwetter zum Heiligen Willibrord nach Echternach gekommen waren.
Die ersten Pilger starteten bereits an Pfingstsonntag in Prüm in der Eifel, sie legten in Waxweiler eine Nachtruhe ein, dort wo die Springprozession historisch ihren Ausgang genommen hatte. Der Trierer Bischof Stefan Ackermann hatte an Pfingstmontagabend die Springprozession mit einer Andacht in der Echternacher Basilika eröffnet. Jugendliche von der „Route Echternach“ waren zur selben Zeit in Saarbrücken oder anderen Orten zumeist in Deutschland mit dem Bus gestartet. Die Jugendlichen fuhren bis nach Consdorf, wo sie sich mit den anderen Teilnehmern der „Route Echternach“ getroffen haben. Nach einer Andacht waren sie die Nacht über zu Fuß nach Echternach gepilgert, wo am frühen Morgen um halb sechs mit einem Gottesdienst für die Jugendlichen die Springprozession im Morgengrauen begann.
Die große Menge der Pilger fanden sich zum Eröffnungsgottesdienst um acht Uhr in der Basilika ein, wo Kardinal Willem Jakobus Eijk aus Utrecht unter den Klängen des Willibrordus Liedes die Pilger auf Deutsch begrüßte. Der Heilige Willibrord sei ein treuer Diener des Papstes gewesen, er habe seine Heimat in England verlassen und war zweimal nach Rom gepilgert, bevor er 695 nach Utrecht kam und im Auftrag des Papstes das Christentum zuerst in den Niederlanden verkündete, bevor er nach Luxemburg kam, sagt Kardinal Eijk. Die Holländer seien ihm zunächst sehr widerwillig begegnet, ähnlich wie heute in der säkularen Gesellschaft auch mehr und mehr Menschen dem Christentum widerspenstig begegnen, sagte der Kardinal. Dennoch habe Willibrord den Mut und den Glauben an seine Mission nie verloren. Deshalb sei Willibrord ein Vorbild und ein Vater im Glauben für viele Menschen geworden.
Devise vum Hellege Willibrord: FELICITER
Die Fürbitten im Gottesdienst hatte Robert Altmann aus der Pfarrei Region Echternach St. Willibrord vorbereitet. Er bezog sich dabei vor allem auf Papst Leo XIV., der in den ersten Wochen seines Pontifikats „als Ursache von Zwietracht, Hass und Gewalt ein Wirtschaftsmodell kritisierte, das die Ressourcen der Erde ausbeutet und die Ärmsten an den Rand drängt. Christen sollten dagegen ihre Einheit und Geschwisterlichkeit fördern“. Von der ersten Stunde seines Pontifikats an hat Papst Leo XIV. die unablässige Suche nach Frieden in den Mittelpunkt gestellt. Nur in der Suche nach Frieden, Gerechtigkeit und Wahrheit könne die Kirche den Herausforderungen unserer Zeit begegnen. „Anlässlich des Heiligen Jahres 2025 hat Papst Leo alle Gläubigen dazu eingeladen, den Glauben als ein Zeichen der Hoffnung in unserer Welt zu leben - nicht nur sonntags, nicht nur während einer Pilgerreise, sondern an jedem einzelnen Tag“. Nach einer Fürbitte für die Familien und zur Mutter Gottes, der Tréischterin am Leed, galt die letzte Fürbitte der Kirche Luxemburgs, dass sie in einer „säkulariséierter Gesellschaft, neie Kredit a neit Vertrauen gewënnt“. Als Vorbild stellte die Fürbitte dabei die Fondation „Partage.lu“ vor, die „karitative Projeeën fir Mënschen an Nout, sief et heiheem oder an der Welt“ entwickelt, „an dat mat Freed, no der Devis vum Hellege Willibrord: FELICITER.
Erbgroßherzog Guillaume und seine Gattin mischten sich unter die Pilger
In einem dicht gefüllten Innenhof der ehemaligen Abtei begrüßte Jean Claude Kardinal Hollerich und eine Schar weiterer Würdenträger vieler christlichen Konfessionen die etwa 30 Springergruppen sogar zum Teil auf Holländisch. „Wir sind Pilger der Hoffnung, denn Hoffnung fehlt heute leider sehr oft, aber mit Hoffnung haben wir Zukunft“, sagte er. Der Luxemburger Erzbischof erinnerte besonders an das 1700jährige Jubiläum des Glaubensbekenntnisses von Nicäa, das in diesem Jahre alle christlichen Konfessionen vereint. Deshalb begrüßte er besonders den orthodoxen Metropoliten von Belgien Athenagoras Peckstadt und übergab für den orth. Bischof Stefanos in Deutschland eine Reliquie des Heiligen Willibrord. Auch eine Pilgergruppe aus Carlow im Südosten Irlands begrüßte er besonders, denn Willibrord hatte sich vor seiner Abreise aufs europäische Festland im dortigen Kloster auf seine Mission vorbereitet.
Hinter der Willibrordfigur, getragen von acht Pompjeen, und der Pilgergruppe aus Waxweiler, setzte sich die Springprozession pünktlich in Bewegung. Gegen Ende der Springprozession reihten sich auch Erbgroßherzog und Statthalter Guillaume und seine Gattin Erbgroßherzogin Stéphanie in eine Schar von Pilgern des Echternacher Lyceums ein, und sie beendeten, wie alle anderen Pilger, die Springprozession mit einer feierlichen Abschluss-Andacht (Sext) um 13:00 Uhr in der Basilika. Unter dem Gesang „Singt dem Herrn alle Völker und Rassen, Tag für Tag verkündet sein Heil“ von Peter Janssens und der Springprozessionsmelodie, die in Echternach noch lange weiterklang, fand ein denkwürdiger Tag auf der „Pilgerschaft der Hoffnung“ seinen Abschluss.
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