1624 - Aux origines du pèlerinage à Notre-Dame de Luxembourg
Am 12.Dezember wurde im Stadtmuseum die Ausstellung: „1624 - Aux origines du pèlerinage à Notre-Dame de Luxembourg“ eröffnet.
Die Vernissage der Ausstellung zum 400 Jubiläum der Wallfahrt zur „Trösterin der Betrübten“ offenbarte tiefe Einblicke in die Entstehungsgeschichte und Entwicklung der Luxemburger Nationalwallfahrt. Die Ausstellung, widmet sich der Entstehung der Wallfahrt und ihrer Entwicklung in den ersten beiden Jahrhunderten (17.-18. Jahrhundert). Sie zeigt eine Auswahl historischer Dokumente und Objekte aus dem Diözesanarchiv, dem Schatz der Kathedrale, dem MNAHA, dem INRA und einer Privatsammlung.
Stadtratsmitglied Robert L. Philippart begrüßte die Gäste im Namen von Bürgermeisterin Lydie Polfer, die leider verhindert war. Er betonte die gute und enge Zusammenarbeit zwischen dem Stadtmuseum und dem Diözesanarchiv und der Pfarrei Notre Dame, die die wesentlichen Exponate für diese Ausstellung zur Geschichte der Oktav bereitgestellt hätten. Museumdirektor Guy Thewes bezeichnete in seiner Ansprache die Oktav als nationale Institution Luxemburg, die nicht nur das kirchliche Leben, sondern auch das gesellschaftliche und politische Leben des Landes geprägt habe. Deshalb habe sich das Stadtmuseum sehr gerne an dem 400. Jubiläum der Marienwallfahrt beteiligt. Zudem sei die Wallfahrt nicht nur ein historisches Phänomen. Die Wallfahrt sei in einem sehr ähnlichen Kontext entstanden, im Jahre 1624, wie heute. Hintergrund war der 30jährige Krieg, und die damit verbundenen Seuchen und Notsituationen, die damals fast ganz Europa heimgesucht hatten. Auch heute prägen noch immer die Folgen der Coronapandemie und der seit fast 3 Jahren andauernde Krieg in der Ukraine die Sorgen und Ängste der Menschen, auch in Luxemburg. Die Oktav sei eine Antwort auf diese Sorgen und Ängste der Menschen gewesen. Deshalb habe auch zunächst die Stadt Luxemburg im Jahre 1666 und dass das Herzogtum Luxemburg 1678 die „Trösterin der Betrübten“ als Schutzpatronin gewählt.
Nach der Begrüßung erklärten dann der Kommunikationsbeauftrag des Museum, Boris Fuge und der Direktor des Luxemburger Diözesanarchivs, Bernhard Schmitt, die einzelnen Exponate und gingen im Einzelnen auch anhand der Exponate auf die Entstehung der Oktavwallfahrt ein. Die Muttergottesverehrung stammt bereits aus der Zeit der Urkirche, im Mittelalter erstarke sie auch hierzulande. Erstes Exponat dazu ist eine Urkunde von Papst Sixtus IV. zur Erweiterung der Marienkapelle bei Helzingen aus dem Jahre 1474. Die Marienverehrung erstarkte nach der protestantischen Reformation, weil diese sie ablehnte, und mit der Gründung des Jesuitenordens, die sie stark förderte. Mit der Ankunft der ersten Jesuiten in Luxemburg, Ende des 16. Jahrhunderts, wurden Marienstatuen in der Hauskapelle des Jesuitenkolleg neben der heutigen Kathedrale aufgestellt. Eine solche Statue der Muttergottes aus Lindenholz wurde am 8. Dezember 1624 von Schülern des Jesuitenkolleg, unter Leitung von P. Jacques Brocqart S.J. zum Glacisfeld getragen, sie wurde später die bis heute verehrte „Trösterin der Betrübten“. 1625 wurde mit dem Bau der Glaciskapelle begonnen, das war der Beginn der jährlichen Wallfahrt zur Trösterin der Betrübten, die zunächst im Oktober stattfand.
Die Marienverehrung verbreitete sich in rasantem Tempo innerhalb der spanischen Niederlande, Wallfahrtsbücher, Schenkungen und Oktavbildlichen sorgten dafür. Bereits 1642 wurde mit Hilfe eines Luxemburger Oktavbildchens, das von Söldnern des 30jährigen Krieges mitgeführt wurde, in Kevelaer am Niederrhein, hart an der Grenze zum protestantischen Teil der Niederlande, ein Ableger der Luxemburger Wallfahrt gegründet. Die von Jesuiten getragenen Bruderschaften (Sodalitäten) sorgten für eine weitere starke Verbreitung. Die Muttergottesverehrung in Luxemburg war nicht nur getragen vom einfachen Volk, auch die gesellschaftlichen Eliten und der Adel beteiligten sich. So findet sich an der Spitze einer Bruderschaftsliste aus dem Jahre 1651 der Gouverneur von Luxemburg, Don Francisco Sanches Pardo, dahinter jedoch ganz einfache Menschen aus der Landbevölkerung.
Auch die Zerstörung der alten Glaciskapelle hat die Wallfahrt nicht beendet
Den Höhepunkt erreichte die Verehrung der Trösterin mit der Erhebung zur Stadtpatronin 1666 und zur Patronin des Landes 1678. Beides wurde auch durch das Erzbistum Trier, zu dem Luxemburg damals zum großen Teil gehörte, gefördert. Ein letzter Teil der Ausstellung widmet sich dem Ende der Glaciskapelle die 1796 von französischen Revolutionstruppen entweiht wurde und als Stall missbraucht wurde. 1880 wurde an anderer Stelle eine neue Glaciskapelle errichtet. Erst 2016 fand man bei Bauarbeiten für die neue Tramtrasse Teile des Fundaments der alten Kapelle. Archäologische Grabungen belegten, dass die alte Kapelle auch als Steinbruch und Schlachthaus genutzt wurde. Der Grundriss dieser alten Kapelle wurde nach Fertigstellung der Tramtrassen teilweise im Straßenpflaster nachgezeichnet. Die zum Verständnis der Oktavgeschichte sehr wichtige und interessante Ausstellung ist noch bis zum 25. Mai 2025 im Erdgeschoß des Stadtmuseum zu sehen.
Vielen Dank, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie über die Neuigkeiten der katholischen Kirche in Luxemburg auf dem Laufenden bleiben möchten, können Sie die Cathol-News abonnieren, indem Sie hier klicken.
Highlights
-
Votum Solemne : « notre démarche dépasse le cadre du ‘faire’ pour engager notre cœur »
Renouvellement de la promesse d’aimer Marie et de rester fidèle à la foi catholique. Récit et photos.
-
Beten für den Papst
Mitteilung vom Erzbischöflichen Ordinariat - auf Wunsch von Kardinal Jean-Claude Hollerich
-
Se souvenir des plus démunis
À l’église de Bonnevoie, célébration en mémoire des sans-abris décédés dans l’année.
-
Josiane Mirkes: „Alte Menschen sind eine wesentliche Stütze unserer Gemeinschaft“
Anlässlich des Tages der Kranken befragte Cathol.lu die Diözesanbeauftragte für Gesundheitspastoral.