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Grüß Gott 

Kommentar zum 18. Sonntag im Jahreskreis von Christine Bußhardt (04.08.2024)

Grüß Gott 

Mit diesen freundlichen Worten wird man im schönen Wanderparadies Tirol häufig begrüßt. Mir ist diese Begrüßung aus meiner Kindheit im Schwarzwald vertraut und eine entsprechende Antwort fällt mir deshalb leicht. Im Alpen- und Bergparadies, zwischen saftigen Weiden, entlang sprudelnder Bergbäche und auf schwindelnden Höhen kommt einem auch ein Lob auf die Schöpfung wie selbstverständlich in den Sinn. Himmlisch – denke ich, angesichts der prächtigen Bergketten und atme tief die würzige Luft ein, die nach Wildkräutern und frischen Gräsern schmeckt. Mein Wanderweg wird zum Dankespsalm. Für Momente vergesse ich alle Sorgen und summe - am Gipfel angekommen „Bless the Lord“ vor mir her. Die vielen Kapellen auf luftigen Anhöhen, am Wegesrand neben beschaulichen Bauernhäusern und inmitten von kleinen malerischen Dörfern lassen eine tief verwurzelte und sorgfältig gepflegte Religiosität der Menschen hier vermuten.

Ist hier die Kirche noch im Dorf?

Im Feriendomizil angekommen, erforsche ich ein wenig die Homepage der Diözese Innsbruck, um einen Einblick in die Organisation der katholischen Kirche vor Ort zu bekommen. Mit einem Klick auf die Stellenangebote zeigt sich bereits eine große Vielfalt an Diensten und Ämtern, die einer engagierten Mitarbeit von Haupt- und Ehrenamtlichen zugutekommen soll.

Pfarrhelfer/in und Pfarrkoordinator/in 

Neben Stellenangeboten für Jugendleiter/innen, Organisationsassistent/innen, Referent/innen für Ehe und Familie, Fachreferent/innen für den Schulbereich, Pastoralassisten/innen und vieles mehr, werden Stellen für Pfarrhelfer/innen angeboten. Bewerben können sich Menschen mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung, die sich für die Mitarbeit in der Pfarrei interessieren, die die Werte der katholischen Kirche teilen und bereit sind, aufgeschlossen und teamfähig als Bindeglied zwischen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden und den lokalen Vereinen verschiedenste Aufgaben und Dienste teilweise in Eigenverantwortung zu übernehmen. Bei der Suche nach einer Pfarrkoordinatorin / einem Pfarrkoordinator handelt es sich hier ebenfalls um einen Teilzeitjob. Organisationstalent und Diskretion sind hierbei gefragt. Mit dem Dekan sollen Schwerpunkte der Arbeit je nach Talent und Interesse vereinbart werden z.B. das Erstellen des Pfarrbriefs oder die Koordinations- und Kontaktarbeit mit jungen Eltern und Familien.

Ganz schön anspruchsvoll und attraktiv, denke ich, auch angesichts der Entlohnung, die dafür in Aussicht gestellt wird.

Suche nach neuen Wegen 

Allen Stellenanzeigen gemeinsam ist folgendes Vorwort: „Wir bieten Berufsfelder, die nahe am Menschen sind, deren Aufgabe es ist, gemeinsame Räume zu schaffen und Beziehungen in der Pfarre und darüber hinaus aufzubauen. In der Mitte unserer Arbeit stehen die Bedürfnisse der Menschen und die christliche Botschaft. Dies spiegelt sich auf allen Ebenen unserer Arbeit wider.“

Wie Manna in der Wüste

Auf der Suche nach neuen Wegen für die pastorale Arbeit in Luxemburg klingt dies für mich wie Manna in der Wüste. Viele dürsten danach, einen tieferen Sinn in ihrem Leben zu entdecken. Hilfreich sind Menschen, Orte, Texte, Lieder und besonders Erfahrungen, die uns mit dem Geheimnis und der Liebe Gottes in Verbindung bringen. Die täglichen Herausforderungen und die Schicksalsschläge, die es zu meistern gilt, können in der Zuversicht des Glaubens eine positive Wendung nehmen. Im Evangelium des kommenden Sonntags verspricht Jesus allen, die an ihn glauben: Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern, und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben.

Jeder und jedem gilt dieser Wunsch

Diese tiefe Zufriedenheit, die bis in unser Herz und unsere Seele hinein und auch wieder herausstrahlt, wünschen wir uns wahrscheinlich alle. 

Und damit sich dies erfüllen kann, braucht es auch die Mitarbeit von möglichst vielen. Ein ganzes Leben haben wir dazu Zeit. Nie ist es zu spät. Ein wenig Mut und Flexibilität braucht es. Vielfältige kleine und große Dienste und Aufgaben gibt es zu tun. Für jede und jeden ist etwas dabei. Und unsere Pfarreien sind so stark und schön, wie sich Menschen in ihnen engagieren. Ganz nach dem Motto:

Christus hat keine Hände, nur unsere Hände,
um seine Arbeit heute zu tun.
Er hat keine Füße, nur unsere Füße,
um Menschen auf seinen Weg zu führen.
Christus hat keine Lippen, nur unsere Lippen,
um Menschen von ihm zu erzählen.
Er hat keine Hilfe, nur unsere Hilfe,
um Menschen an seine Seite zu bringen.
Wir sind die einzige Bibel, die die Öffentlichkeit noch liest.
Wir sind Gottes letzte Botschaft in Taten und Worten geschrieben.

Pfiat di – ruft man in Tirol zum Abschied zu, was so viel heißt wie: Gott behüte Dich!

 

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